Arbeitskleidung: Kaufen, waschen und Steuern sparen

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In vielen Berufen ist Arbeitskleidung unverzichtbar, ob es sich um Uniformen oder um Schutzkleidung handelt. Für den Kauf und die Reinigung dieser Berufsbekleidung muss man etwas investieren, allerdings lassen sich diese Kosten auch von der Steuer absetzen. Wie das funktioniert, wird im Folgenden näher erklärt.

Wenn der Unternehmer die Arbeitskleidung bezahlt

Eine Arbeitshose für Handwerker, Sicherheitsschuhe für die Industrie oder die Kochjacke für die Gastronomie wird häufig vom Arbeitgeber beschafft. Bei diesen verschiedenen Arten der Arbeitskleidung ist es eindeutig, dass sie ausschließlich bei der Ausübung des jeweiligen Berufs getragen werden. Damit lässt sich diese Berufsbekleidung als betriebliche Ausgabe von der zu zahlenden Steuer absetzen.

Das gilt sowohl für den Arbeitgeber, der diese Kleidung kauft, als auch für die Angestellten, die diese Kleidungsstücke selbst bezahlen müssen. Neben den Kosten für die Anschaffung der Kleidung können auch die laufenden Kosten für die Reinigung abgesetzt werden. Durch dieses Vorgehen reduziert man seinen Steuergewinn und erhält im besten Fall eine Rückzahlung.

Eine Arbeitshose für Handwerker, Sicherheitsschuhe für die Industrie oder die Kochjacke für die Gastronomie wird häufig vom Arbeitgeber beschafft.

Eine Arbeitshose für Handwerker, Sicherheitsschuhe für die Industrie oder die Kochjacke für die Gastronomie wird häufig vom Arbeitgeber beschafft. (#01)

Wie die Kosten für Arbeitskleidung und deren Reinigung steuerlich abgesetzt werden

Die Kosten für die Berufskleidung können in der Steuererklärung als Werbungskosten eingetragen werden. Dazu gehört neben dem Anschaffungspreis für die Kleidung auch der Betrag für die Reinigung. Instandhaltungskosten werden ggf. ebenfalls hinzugerechnet. Nach dem Addieren dieser Kostenpunkte trägt man die Summe in die dafür vorgesehene Anlage N ein und fügt die entsprechenden Belege hinzu.

Wenn der Arbeitgeber die Kosten für die Arbeitskleidung übernimmt oder zumindest einen Teil davon erstattet, dann darf der Arbeitnehmer nur den anteiligen Part steuerlich absetzen. Gleichzeitig hat der Arbeitgeber nun die Möglichkeit, die eigenen Kosten selbst in seiner Steuererklärung anzugeben. Hier sollte man genau rechnen, um Probleme mit den Finanzbehörden zu vermeiden.

Als Berufsbekleidung werden nur Kleidungsstücke bezeichnet, die man privat nicht trägt.

Als Berufsbekleidung werden nur Kleidungsstücke bezeichnet, die man privat nicht trägt. (#02)

Das bedeutet, dass ein Businesskostüm oder ein Anzug nicht in diese Kategorie fällt, denn diese Kleidung kann auch privat verwendet werden. Das gilt auch für diejenigen, die nach Feierabend salopp gekleidet sind. Hier orientieren sich die Finanzbeamten an den üblichen Gewohnheiten bzw. an den Möglichkeiten. Ein Sakko kann jederzeit angezogen werden, während eine Uniform oder eine Arbeitshose mit Firmenemblem lediglich während der Arbeitszeit zum Einsatz kommt.

Was fällt in den Bereich Berufsbekleidung?

Typische Arbeitskleidung wird durch ein bestimmtes Design charakterisiert, zum Beispiel durch das Firmenlogo des Arbeitgebers oder durch andere Corporate Identity Kennzeichen. Das gilt für die klassische Latzhose ebenso wie für die Arbeitsjacke oder spezielle Accessoires. Im Allgemeinen treffen die Unternehmer die Entscheidung, welche Farbe zum Betrieb passt. Zudem richtet sich die Qualität der Artikel nach den Beanspruchungen. Das Gewebe der Arbeitshosen sollte reißfest und gut zu reinigen sein, das gilt sowohl für die Berufskleidung in der Gastronomie als auch für die industriellen Branchen.

Die Profis helfen gerne bei der Auswahl der idealen Kleidungsstücke und beraten die Käufer über die Möglichkeiten und über eine stimmige Kombination von Arbeitsjacke, Latzhose usw.
Bei der traditionellen Zunftkleidung wird deutlich, wie wichtig die Rolle des richtigen Schnittes ist. Zudem geht es hier um eine hohe Funktionalität. Die Arbeitshosen mit Schlag verfügen oft über spezielle Halterungen für Hammer, Zollstock und anderes Werkzeug. Besonders beliebt sind in dieser Kategorie die Cordmaterialien, die moderne Strapazierfähigkeit mit einem guten Tragegefühl kombinieren.

Schutzkleidung und Sicherheitsschuhe eignen sich für spezielle Arbeitsbereiche, beispielsweise für winterliche Temperaturen oder für eine sehr heiße Umgebung. In den wärmeisolierenden Jacken wird einem auch bei Minusgraden nicht kalt, während die Sicherheitskleidung bei Arbeiten in einem gefährlichen Umfeld für den nötigen Schutz sorgt. Typisch für diese Arbeits- und Latzhosen sind atmungsaktive und robuste Materialien, die großen Beanspruchungen auch langfristig standhalten.

Bei der besonders hochwertigen Sicherheitskleidung wird diese Schutzfunktion noch optimiert. Die Kollektionen der Experten überzeugen durch ihre beständige Qualität. Oft erfüllen sie die gesetzlichen Normen nicht nur, sondern sie gehen noch darüber hinaus.

Typisch für diese Arbeits- und Latzhosen sind atmungsaktive und robuste Materialien, die großen Beanspruchungen auch langfristig standhalten.

Typisch für diese Arbeits- und Latzhosen sind atmungsaktive und robuste Materialien, die großen Beanspruchungen auch langfristig standhalten. (#03)

Verschiedene Arbeitsbereiche

Für handwerkliche Arbeiten, für die industriellen Bereiche sowie für Tätigkeiten an der frischen Luft wurden viele Bekleidungsstücke entwickelt, die im jeweiligen Einsatzgebiet mittlerweile Standard sind. Durch die innovativen Produktionsverfahren zeigt sich diese Berufskleidung höchst widerstandsfähig und gibt den Mitarbeitern dennoch genügend Bewegungsspielraum. Die Konfektionierung der Arbeitskleidung sorgt außerdem dafür, dass eine gewisse Einheit sichtbar ist, wenn das Team an einem kleinen oder großen Projekt arbeitet.

Bei medizinischen Berufen und in der Gastronomie geht es ebenfalls nicht ohne professionelle Berufsbekleidung. Hier steht neben dem einheitlichen Eindruck auch die Hygiene im Fokus. Deshalb sind die Kasacks, Hosen und weiteren Kleidungsstücke oft im Kochgang zu waschen, um auch schwierige Flecken ohne Rückstände zu entfernen.

Arbeitskleidung waschen und die Rechnung in die Steuererklärung aufnehmen

Ob man die Arbeitskleidung selbst wäscht oder in die Reinigung gibt, die Kosten dafür gehören zu den Privat- oder Betriebsausgaben und können steuerlich abgesetzt werden. Dies funktioniert ganz einfach, indem man die Quittungen der Reinigung zusammen mit der Steuererklärung einreicht. Hier wird die Vorgehensweise im Detail erläutert, mit wichtigen Tipps zu diesem Thema.

Gerade wenn man die Kleidung, die man bei der Arbeit trägt, selbst wäscht, gibt es keine Belege und auch keine Möglichkeit, die dadurch entstehenden Kosten zu ermitteln. Weder die Angestellten noch der Arbeitgeber können also einen Nachweis für die Reinigungsausgaben vorlegen.

In einem Urteil wurde jedoch festgestellt, wie sich die Reinigungskosten berechnen lassen. Hierfür können entweder repräsentative Verbraucherdaten zugrunde gelegt werden oder die Angaben von Waschmaschinen-Marken. Diese Kosten für jeden Waschgang werden aufs Jahr hochgerechnet, um einen Wert festzustellen.

Auch wenn Quittungen fehlen, wird ein solcher Pauschbetrag als Hilfsmittel verwendet. Das funktioniert nicht nur bei der Reinigung, sondern auch bei der Anschaffung der Arbeitsbekleidung. Auch ein Schätzwert kann bei der Steuererklärung eingesetzt werden.

 

Bei Berufsgruppen wie Ärzten, Köchen und Schornsteinfeger ist die Arbeitskleidung unverwechselbar.

Bei Berufsgruppen wie Ärzten, Köchen und Schornsteinfeger ist die Arbeitskleidung unverwechselbar. (#04)

Allerdings sind in diesem Zusammenhang vier wichtige Fragen zu klären:

  • Wie hoch ist das Gewicht der Arbeitskleidung? (Hier setzt das Finanzamt 5 kg für Kochwäsche und Buntwäsche an und 2,5 kg bei Feinwäsche.)
  • Wie wird die Wäsche gewaschen?
  • Wird ein Wäschetrockner eingesetzt und muss die Wäsche auch gebügelt werden?
  •  Wie hoch ist die Personenanzahl im Haushalt?

Diese Seite der FAZ stellt weitere interessante Informationen zur Verfügung, die einen dabei unterstützen, zwischen normaler und beruflicher Kleidung zu unterscheiden. Bei Berufsgruppen wie Ärzten, Köchen und Schornsteinfeger ist die Arbeitskleidung unverwechselbar. Ein Bank- oder Büroangestellter kann seine Kleidung jedoch nicht als Werbungskosten steuerlich geltend machen, auch wenn er sich privat anders kleidet.

Hier zeigt sich der Unterschied zwischen der reinen Berufsbekleidung und der sogenannten „bürgerlichen Kleidung“. Auch wenn es sich hier oft um eine berufstypische Kleidung handelt, so eignet sie sich auch für andere Situationen. Sogar wenn man den Anzug nur deshalb trägt, weil der Chef die dienstliche Anweisung erteilt hat, ist es nicht möglich, die Kosten für das Kleidungsstück abzusetzen. Nicht einmal wenn die Kleidung mit einem Dienstzeichen versehen wird, wird sie zur Berufsbekleidung.

Die klare Definition der Arbeitsbekleidung ist also ausschlaggebend dafür, ob die Anschaffungskosten und auch die Reinigungskosten in der Steuererklärung aufgeführt werden dürfen. Ein ganz klarer Beweis dafür, dass es sich tatsächlich um Arbeitskleidung handelt, kann beispielsweise der Kauf in einem speziellen Berufsbekleidungsgeschäft sein.

Diejenigen Arbeitgeber, die ihren Angestellten die passende Kleidung zur Verfügung stellen, können selbstverständlich ebenfalls die entsprechenden Kosten addieren und in ihrer steuerlichen Erklärung angeben, um ihren Steuergewinn zu reduzieren.


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