Kaufhaus Deutschland

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Das Kaufhaus Deutschland hat sein Gesicht verändert. Zwei Unternehmen sind am Markt verblieben: Karstadt und Galeria Kaufhof, die zur Metro-Gruppe gehören. Die letzten Jahre haben eine lange Konsolidierungsphase für den Einzelhandel gebracht. Viele Handelshäuser sind auf der Strecke geblieben – verschwanden aus dem kaufhaus Deutschland oder wurden von den Großen geschluckt.

Hat das Kaufhaus Deutschland ausgedient?

Auf 3.000 Quadratmeter Verkaufsfläche offerieren die Großen unter den Einzelhandelsgeschäften dem Endverbraucher – lies: dem Konsumenten – ihre Waren. Kaufhäuser und Warenhäuser mit ausschließlich stationären Outlets hatten in den letzten Jahren ohnehin unter den Angriffen des Online-Handels zu leiden. Der Konzentrations- und Konsolidierungsprozess hat so viele ehemals große Namen von der Landkarte des Kaufhaus Deutschland weggefegt. Quelle, JOH, Woolworth, Mürscht, Brinkmann, Krauss, Mohr…

Doch das Kaufhaus Deutschland schließt seine Türen nicht. Trotz Amazon und Zalando ist das Shoppen in. Die Kaufhäuser von Primark sind stets gefüllt und wer sich auf Frankfurts Zeil stellt, beobachtet einen nicht enden wollenden Menschenstrom, der in die Shopping Malls hinein und wieder heraus fließt. Ganz offensichtlich haben sich die Bedürfnisse der Deutschen gewandelt. Erlebnis muss dabei sein, der schnöde Warenverkauf alleine zieht den Konsumenten nicht mehr ins Kaufhaus.

Viel Gefühl liegt da in der Luft, alle Befindlichkeiten der Konsumenten werden ernst genommen. Besonders trifft dies auf die Outlets der Modelabels zu. Natürlich hat man den Digitalen Store, den man schon als Nachfolger des Kaufhaus Deutschland gehandelt hatte. Natürlich werden Online die großen Umsätze eingefahren.

Aber genauso natürlich ist es für die Fans der Modelabels, dass sie zwar auf Fatzebuck ihr Label liken, jedoch die neuen Produkte im Outlet in der Innenstadt oder in der Shopping Mall außerhalb ansehen und anfassen wollen. Es sind auch erste Tendenzen und Trends zu erkennen, dass wieder mehr in den Innenstädten eingekauft wird.

Lichtblicke für das Kaufhaus Deutschland

Kann ein Aufatmen durch den gebeutelten Einzelhandel im Kaufhaus Deutschland gehen? Vorsicht! Lieber erstmal nicht. Die Outlets in den Innenstädten fahren nicht immer schwarze zahlen ein. Oft werden sie auch als Schaufenster betrieben und bezuschusst. Die großen Umsätze passieren dann aber doch online.

Und es ist branchenabhängig. Nicht jedes Produkt eignet sich zum Onlinehandel. Manches Produkt jedoch eignet sich nur zu gut dafür. Entsprechend stark oder auch nicht sind die betroffenen Einzelhändler vom Online-Handel gebeutelt. Wer als einzige Reaktion seinen eigenen Onlineshop eröffnet hat, der sieht sich dort den kapitalkräftigen Konzernen gegenüber, die mit Marktmacht und Erfahrung den Newcomer aus dem Markt drängen, noch ehe er sich dort festgebissen hat.

Daten zum Kaufhaus Deutschland

Im Jahr 2014 betrug der Umsatz im deutschen Lebensmitteleinzelhandel 165,1 Milliarden Euro. Warenhäuser hatten am gesamten Umsatz des Einzelhandels nur einen Anteil von 2,2%. Kaufhäuser und Warenhäuser erzielten im Bereich Textilien und Bekleidung einen Bruttoumsatz von 5,05 Milliarden Euro. Immerhin 24% der Bevölkerung zog es 2014 regelmäßig in die Kaufhäuser. 21,71 Millionen Kunden waren dies bei der Galerie Kaufhof.
(Quelle der Daten: Statista)

In Görlitz zeigt das Kaufhaus Deutschland nochmal sein antikes Antlitz in voller Schönheit

Es klingt fast so wie eine Ruf aus einer Welt, in der es Amazon und Zalando nicht gibt. Das Jugendstil-Kaufhaus in Görlitz wird im Oktober 2015 neu eröffnen. Inmitten einer der ärmsten Städte Deutschlands wird sich das ehemals als das schönste Kaufhaus Deutschlands geltende Warenhaus präsentieren.

Schon im Eröffnungsjahr 1913 zeigte sich das Görlitzer Kaufhaus im Ornat. Jugendstilornamente zieren das Glaskuppeldach, welches den Lichthof überspannt. In der Eingangshalle fangen zwei voluminöse Kronleuchter Auge und Herz des Menschen ein, bevor dieser sich über eine Freitreppe in die zweite oder dritte Etage begibt, in denen Treppenbögen die Verkaufsgalerien verbinden.

Die Bomben des letzten Krieges ließen dieses Kleinod unversehrt und jetzt erfreut es sich der kunstverständigen Hand des Unternehmers Winfried Stöcker, der das Gebäude im Sommer 2013 kaufte. Der erfolgreiche Unternehmer möchte nicht nur das Gebäude sanieren, sondern auch das Kaufhaus als Unternehmen zum Laufen bringen. Dazu wird viel Mut und Ausdauer gehören.

Wir drücken Winfried Stöcker und dem Kaufhaus Deutschland alle Daumen.

Über den Autor

Hans-Jürgen Schwarzer leitet die Content-Marketing-Agentur schwarzer.de. Als Marketer, Unternehmer und Verleger in Personalunion wie auch als leidenschaftlicher Blogger gehört er zu den Hauptautoren von startup-report.de und industry-press.com. Innerhalb seiner breiten Palette an Themen liegen dem Mainzer Lokalpatrioten dabei „ausgefallene“ Ideen und technische Novitäten besonders am Herzen.

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