Private Investor: So finden Sie private Finanzierung für Ihr Startup

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Frühe Unterstützung und erfahrene Mentoren für die eigene Idee im Startup sind Gold wert. Wege und Optionen, die zum privaten Investor und Wachstum führen können.

Unter Löwen und Haien: Zwischen Private Investors

Was haben Unternehmer, Sänger und Topmodels gemeinsam? — Richtig! Sie alle haben mindestens eine Castingshow im TV-Programm! Im deutschen Fernsehen suchen die selbsternannten “Löwen”, erfahrene private Investoren und Promi-Unternehmer, in der TV-Show “Die Höhle der Löwen” nach neuen Geschäftsideen und Konzepten.

Ziel ist: Profit. Für beide Parteien. Ein Startup-Unternehmer stellt seine Geschäftsidee oder Kleinunternehmen vor laufender Kamera der Jury privater Investoren vor. Die Juroren fördern im Idealfall das Unternehmen. Der Deal ist eine Kombination aus Finanzspritze, Mentoring und Equity. Das bedeutet, der investierende Juror nimmt das Unternehmen an die Hand und unterstützt es mit wertvollen Profi-Tipps zum Thema Wachstum.

Inspiriert ist das Fernseh-Format “Die Höhle der Löwen” von der amerikanischen Version “Shark Tank” (englisch für Haifischbecken). — Aber: Hält so eine Fernseh-Show, was sie verspricht?

Video: Showtime für gute Ideen: „Die Höhle der Löwen“

Private Investor: Ein Partner auf (Aus-)Dauer

Mit der “Höhle der Löwen” ist es ähnlich wie mit den etlichen Fernseh-Shows, die neue Superstars und Topmodels finden wollen: Ja, man kann den Jackpot gewinnen, jedoch garantiert das nichts von Dauer. Es geht um die Show und Unterhaltung. Gefahr ist, dass es in erster Linie um die Private Investors und Promis geht, die dramatische Entscheidungen fällen, doch die Geschäftsidee vor ausgeschalteter Kamera vielleicht doch nicht so ernst nehmen. Eike Adler, ein Kandidat der Show fügt noch hinzu: “Wir mussten feststellen, dass wir wohl nicht die perfekten Partner sind“, dabei müssen vor allem die Interessen und die Chemie zwischen Startup und Private Investor stimmen.

Eine weitere Schwachstelle der Sendung ist, dass die Juroren auf Basis eines einmaligen Gespräches direkt entscheiden müssen. Erst später nach der Fernsehausstrahlung werden Schwachstellen sichtbar. Folge: 26 der versprochenen 36 Deals konnten nicht umgesetzt werden, fand das online Magazin“ Die Gründerszene“ heraus.

Der Weg zum Private Investor: Teil 1 Planen

Vorbereitung ist die halbe Miete, sagt man ja. Für’s Startup bedeutet das: Planen und einen Überblick schaffen. Grundlegende Fragen, die geklärt werden sollten, sind:

  • Welche Art ist das Business/Welchem Thema wendet es sich zu?
    — Zum Beispiel: Kosmetikprodukte oder Software-Entwicklung
  • Warum ist das Startup, was es ist? Warum existiert es überhaupt?
    — Zu überlegen gilt: Die Wurzel der Geschäftsidee so zu verpacken, dass es etwas völlig Neues, Unbekanntes und Aufregendes ist.
  • Was sieht die Kalkulation vor?
    — Zur Kalkulation gehört: Ein Businessplan inklusive eines realistischen(!) Finanzierungsüberblick und einer Ertragsvision.

Die Planung gehört zu einem der Tücken in der Vorbereitungsphase, kann in Teamarbeit aber durchaus leichter fallen. (Wie in so gut wie allen Ebenen des Unternehmens…)

Investoren selbst treten immer öfter auch in Teams oder Netzwerken auf: Eine Chance, sich zu verbinden, Ideen auszutauschen, gemeinsame Interessen zu finden. (#01)

Investoren selbst treten immer öfter auch in Teams oder Netzwerken auf: Eine Chance, sich zu verbinden, Ideen auszutauschen, gemeinsame Interessen zu finden. (#01)

Der Weg zum Private Investor: Teil 2 Vernetzen

Ist das Team im Startup schon gut eingespielt, hat es auch der Private Investor später leichter, wenn es um’s Tipps geben und Leiten geht. Investoren selbst treten immer öfter auch in Teams oder Netzwerken auf: Eine Chance, sich zu verbinden, Ideen auszutauschen, gemeinsame Interessen zu finden. Die sozialen Medien helfen heutzutage sehr, jedoch ist nicht jede Community gleich anerkannt. Grundregel: Geschäftliches auf LinkedIn, Xing und Twitter; Facebook für Familie und Privates.

Auf eben diese Netzwerke und Plattformen sollten Startups abzielen. Sie sind die Quelle allen Marketings, Kontakt und potentiellen neuen Türen zu Kapital.

Online Bühnen für neue Businesses, die regelmäßig von Private Investors gecheckt werden:

  • startups.co
  • seedmatch.de
  • angelinvestmentnetz.de

Der Weg zum Private Investor: Teil 3 Pitchen

Ein Pitch kommt aus der amerikanischen Businesswelt und bedeutet soviel wie: Eine Idee so schnell wie möglich auf mächtige Ohren treffen lassen. Vorbild ist der berühmt-berüchtigte Elevator-Pitch: Angenommen man trifft den Private Investor des Lebens in einem Aufzug des Empire State Buildings, dann heißt es: Schnell, präzise die Startup-Idee verkaufen, und das in weniger als zwei Minuten.

Da jetzt nicht jeder Unternehmer mal eben nach New York ins Empire State Building spazieren und im Aufzug auf den Investor des Lebens hoffen kann, hat sich eine einfachere Methode entwickelt: Die Idee des One-Pager.

Das erste und wichtigste, was ein Startup auf der Suche braucht, ist eine Visitenkarte. Nicht buchstäblich, aber im übertragenen Sinne. (#02)

Das erste und wichtigste, was ein Startup auf der Suche braucht, ist eine Visitenkarte. Nicht buchstäblich, aber im übertragenen Sinne. (#02)

Der Weg zum Private Investor: Teil 4 Zusammenfassen

Das erste und wichtigste, was ein Startup auf der Suche braucht, ist eine Visitenkarte. Nicht buchstäblich, aber im übertragenen Sinne. Investoren suchen nach Chancen, eine Aktion und einen Effekt zu haben. Deshalb gibt es Equity, die Kapitalbeteiligung am Unternehmen. Vorher muss aber klar sein, worüber man überhaupt redet. Worin soll genau investiert werden?

Es muss klar sein, warum das Unternehmen das tut, was es tut (oder tun will). Es muss klar sein, was das Startup will oder ändern will und es muss glasklar sein, was das Endprodukt ist (oder sein soll). Eine Visitenkarte ist eine gute Übung, all das auf den Punkt effizient zusammenzufassen. Noch wichtiger und attraktiver für Private Investors ist aber ein One-Pager (englisch für Einseiter).

Das ist ein Dokument, nicht länger als eine Seite im Din A4 Format, das die wichtigsten Informationen zum Startup kurz und knapp zusammenfasst, und vor allem: Leicht verständlich die Idee vermittelt. Wofür eigentlich?

Video: Frank Thelen über: Investments, gute und schlechte Pitches & Die Höhle der Löwen

Private Investor: One-Pager vs. Pitch Deck

Kehren wir zurück zur vorgestellten Elevator-Pitch-Situation im Empire-State-Building: Angenommen der Investor beißt an und zeigt Interesse an der Geschäftsidee. Yeah! Jetzt kommt der One-Pager ins Spiel: Er gibt einen groben Überblick über die Vorstellungen, Kalkulation und Ziele des Unternehmens. Man könnte es also mit einer ausgearbeiteten Visitenkarte vergleichen. Kopien des One-Pagers sollte man also immer dabeihaben. Denn man weiß ja nie, wen man so trifft…

Der große Bruder des One-Pager ist ein sogenannter Pitch-Deck. Der ist maximal 15 Seiten lang und gefüttert mit zusätzlichen Infos, die die Startup-Idee stützen. Das können zum Beispiel Graphen sein, erste Kundenerfahrungen oder Umsatzanzeigen. Anlass für einen Pitch-Deck ist, wenn ein Investor bereits Interesse zeigt, sich nun aber Gedanken zum genauen Kredit und Kapitalbeteiligung (Equity) macht. Der Pitch-Deck kann manchmal auch Alternative für den One-Pager sein. Empfehlung: Beides bereit haben.

Der Weg zum Private Investor: Outside the Box

Schon mal von der Redewendung gehört? “Oh, just think outside the box!” (“Denk doch mal außerhalb der Kiste!”) Auf Deutsch sagt man dazu ja gerne “Denk doch mal um die Ecke!”, jedoch ist das Bild der Box viel eindringlicher: Es fordert, die Komfortzone (die Box) zu verlassen und die Perspektive zu wechseln. Das bedeutet: Bestimmt sein, dranbleiben und mehrere Investoren gleichzeitig ansprechen.

“Türen werden nicht adhoc aufspringen, davon muss ausgehen”, sagt Martina Bogen. Sie hat früh gegründet, ist nun aber eher im Coaching tätig und hilft Unternehmern bei Zielen und nächsten Leveln. “Bestimmtheit und Beharrlichkeit zahlt sich aber auf Dauer aus.” Also: Dran bleiben!

Der Investor zeigt Interesse an der Idee und lädt zum persönlichen Gespräch ein. Also klemmt man sich den Pitch-Deck unter den Arm und los…— Aber Achtung: Vorbereitet?(#03)

Der Investor zeigt Interesse an der Idee und lädt zum persönlichen Gespräch ein. Also klemmt man sich den Pitch-Deck unter den Arm und los…— Aber Achtung: Vorbereitet?(#03)

Der Weg zum Private Investor: Interessiert vs. Interessant

Der Investor zeigt Interesse an der Idee und lädt zum persönlichen Gespräch ein. Also klemmt man sich den Pitch-Deck unter den Arm und los…— Aber Achtung: Vorbereitet?

Vorbereitung ist ja die halbe Miete. Das gilt auch beim Gespräch, wenn der potentielle Hai dabei ist anzubeißen. Schon bevor man überhaupt Kontakt aufnimmt sollte man sich grob zum Investor informiert haben. Jetzt muss es in die Tiefe gehen. Wie ist der ungefähre Werdegang des Investors? Was könnte er von dem Startup wollen? Was kann man bieten?

Wieder: Perspektive wechseln. “Fokussieren Sie sich vor allem auf den Investor und nicht auf Sie selbst”, sagt Martina Bogen. “Bleiben Sie offen und interessiert, ganz nach dem Sprichwort: ‘Be interested, not interesting.’” (Seien Sie interessiert, nicht interessant.)


Bildnachweis:©Shutterstock-Titelbild: Den Rise-#01: imtmphoto  -#02: A Lot Of People  -#03: kurhan

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