Berufsunfähigkeitsversicherung: Schutz bei psychischen Erkrankungen?

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Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) bietet Erwerbstätigen einen wichtigen finanziellen Schutz, falls sie aus gesundheitlichen Gründen ihren Beruf nicht mehr ausüben können und dadurch ohne Einkommen dastehen. Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) werden statistisch gesehen etwa ein Viertel aller Menschen im Laufe ihres Arbeitslebens mindestens einmal berufsunfähig. Psychische Erkrankungen wie Burn-out oder Depressionen gelten dabei als häufigste Ursache. Die BU-Versicherung ist daher eine entscheidende Absicherung für den Fall der Berufsunfähigkeit.

Schwierige Chancen für Psychotherapie-Patienten bei BU-Versicherungen

Menschen, die bereits eine psychotherapeutische Behandlung hinter sich haben, haben es oft schwer, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Versicherungsanbieter betrachten das Risiko einer Berufsunfähigkeit bei Personen mit psychischen Vorerkrankungen als zu hoch. Daher ist es für diese Menschen oft schwierig, eine Versicherung zu finden, die sie gegen das Risiko der Berufsunfähigkeit absichert.

In bestimmten Situationen haben Versicherungsnehmer möglicherweise keine andere Wahl, als eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen, die Zahlungen für psychische Erkrankungen nicht abdeckt. In diesem Fall konzentriert sich der Versicherungsschutz ausschließlich auf andere Ursachen für Berufsunfähigkeit, wie zum Beispiel einen Bandscheibenvorfall. Dies bedeutet, dass Personen, die bereits eine psychische Vorgeschichte haben, zwar eine gewisse finanzielle Absicherung erhalten, jedoch in Bezug auf psychische Erkrankungen nicht geschützt sind.

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung bietet finanziellen Schutz, wenn der Versicherte aufgrund einer psychischen Erkrankung seinen Beruf nicht mehr ausüben kann. In diesem Fall würde der Versicherer jedoch keine Zahlungen leisten, da das Risiko einer beruflichen Unfähigkeit aufgrund psychischer Erkrankungen als zu hoch eingeschätzt wird. Es bleibt dem Versicherten dann nur die Möglichkeit, eine Police abzuschließen, die Zahlungen für psychische Erkrankungen ausschließt, aber dennoch Schutz bei anderen Ursachen der Berufsunfähigkeit bietet.

Um eine Ablehnung bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung zu vermeiden, ist es ratsam, eine anonymisierte Risikovoranfrage zu stellen. In einer gemeinsamen Datenbank der Versicherer werden Ablehnungen gespeichert, die zu negativen Einträgen führen. Diese beinhalten den Namen, die Adresse und das Geburtsdatum des Antragstellers. Durch eine anonyme Anfrage können persönliche Daten geschützt werden und die Chancen auf den Abschluss einer Versicherung bei einem anderen Anbieter erhöht werden.

In Fällen wie diesem sind die Erfolgsaussichten, von einem anderen Versicherer akzeptiert zu werden, äußerst gering. Eine mögliche Lösung ist die Anfrage einer anonymen Risikovoranfrage, bei der die persönlichen Daten geschwärzt sind. Um hierbei Unterstützung zu erhalten, empfiehlt es sich, einen unabhängigen Versicherungsmakler zu Rate zu ziehen. Dieser kann die Chancen auf den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung bei verschiedenen Versicherungsunternehmen genau prüfen und bewerten.

Warten Sie mit der Anfrage, bis die Psychotherapie abgeschlossen ist

Eine mögliche Vorgehensweise für Personen, die zuvor eine psychotherapeutische Behandlung hatten, ist es, mit der Anfrage für eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu warten, bis genügend Zeit seit der Therapie vergangen ist. Es ist wichtig, dass die Therapie definitiv vor dem Abfragezeitraum des Versicherers stattgefunden hat, welcher normalerweise die letzten fünf Jahre, manchmal auch die letzten zehn Jahre, umfasst.

Wenn die Krankheitsgeschichte des Antragstellers außerhalb des vom Versicherer festgelegten Abfragezeitraums liegt, besteht theoretisch kein Grund mehr für eine Ablehnung der Anfrage. Jedoch ist es ratsam, bei früheren Erkrankungen vorsichtig zu sein, da die rechtliche Lage in solchen Fällen nicht eindeutig ist. Um sicherzugehen, empfiehlt es sich, unabhängige Versicherungsexperten zu konsultieren, die über die aktuellen rechtlichen Bestimmungen informiert sind.

Personen, die sich in einer laufenden Psychotherapie befinden, haben in der Regel schlechte Chancen, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Allerdings ist dies von der Art der Erkrankung abhängig. Im Gegensatz zu Suchterkrankungen wird Dauerstress nicht pauschal abgelehnt. Stattdessen können Risikoaufschläge anfallen, die die Versicherungsprämie erhöhen. Es ist ratsam, unabhängige Versicherungsexperten zu Rate zu ziehen, um die individuellen Möglichkeiten zu prüfen.

In bestimmten Fällen erheben einige Versicherer zusätzliche Risikoaufschläge, um die Prämien für Personen mit psychischen Erkrankungen zu erhöhen. Die Höhe dieser Aufschläge variiert je nach Versicherungsgesellschaft und Art der Erkrankung, liegt jedoch oft im Bereich von 20 bis 50 Prozent über der normalen Prämie.

Eine Beratung bei einem Psychologen muss nicht zwangsläufig als Psychotherapie angesehen werden. Experten betonen, dass Personen, die nach persönlichen Schicksalsschlägen wie dem Verlust eines Familienmitglieds oder einem Schwangerschaftsabbruch psychologische Unterstützung suchen, in der Regel zu den regulären Tarifen versichert werden können. Schwierig wird es erst, wenn eine Therapie über einen längeren Zeitraum, also mehrere Monate oder Jahre, stattfindet.

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung bietet finanziellen Schutz, wenn man seinen Beruf aufgrund von gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben kann. Um die besten Konditionen zu erhalten, empfiehlt es sich, bereits in jungen Jahren eine BU-Versicherung abzuschließen. Da viele psychische Erkrankungen erst im Laufe des Arbeitslebens auftreten, haben junge Menschen ohne Vorerkrankungen bessere Chancen auf günstige Tarife. Der Versicherer prüft die Krankengeschichte nur bei Antragstellung, daher ist es vorteilhaft, frühzeitig vorzusorgen.

Der Versicherer geht davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit, dass der Versicherte bald berufsunfähig wird, gering ist. Daher muss der Versicherte, wenn er einige Jahre später die Diagnose einer psychischen Erkrankung erhält, dies nicht dem Versicherer mitteilen. Sollte der Versicherte später aufgrund einer psychischen Erkrankung berufsunfähig werden, ist der Versicherer dennoch zur Zahlung verpflichtet.

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung kann auch für Personen mit psychologischer Vorgeschichte eine wichtige finanzielle Absicherung bieten. Durch eine anonymisierte Risikovoranfrage können potenzielle Versicherungsnehmer ihre Chancen auf den Abschluss einer BU-Police erhöhen. Zudem empfiehlt es sich, mit dem Abschluss zu warten, bis die Therapie lang genug zurückliegt, um mögliche Ablehnungen zu vermeiden. Auf diese Weise können auch Menschen, die in der Vergangenheit psychotherapeutische Behandlungen hatten, von den Vorteilen einer Berufsunfähigkeitsversicherung profitieren.

Trotzdem Dauerstress nicht automatisch zur Ablehnung führt, können Versicherungsprämien aufgrund von Risikoaufschlägen teurer werden. Es ist empfehlenswert, eine Berufsunfähigkeitsversicherung bereits in jungen Jahren abzuschließen, da dies zu günstigeren Tarifen führt. Auch Personen mit einer psychologischen Vorgeschichte können sich absichern, um finanzielle Konsequenzen bei Berufsunfähigkeit zu vermeiden.

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