Almosen: Definition, Unterschiede zur Spende und ist das wirklich Nächstenliebe?

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Almosen werden meist als Spende an die Armen angesehen. Doch beide unterscheiden sich: Hier die Details zu Almosen und Spenden! Wer Almosen gibt, unterstützt die Armen und hilft bei deren Versorgung. In den verschiedenen Glaubensrichtungen ist das Almosengeben sogar Pflicht. Aber sind Almosen auch Spenden?

Almosen: Definition des Begriffs

Der Begriff Almosen ist aus dem Griechischen entnommen und bedeutet so viel wie „Mild- oder Wohltätigkeit“, auch die Übersetzung mit „Mitleid“ ist gebräuchlich. Es geht um eine barmherzige Gabe an die Armen oder sozial Schwachen. Eine Gegenleistung wird dabei nicht erwartet. Teilweise wird das Almosengeben auch als Vergabe von Armengeld gesehen.

Im religiösen Bereich gilt diese Form der Mildtätigkeit als ethisches Gebot. Schon früher gab es in vielen Gemeinden sogenannte Almosenkassen, die von speziell dafür eingesetzten Mönchen oder Vorstehern verwaltet wurden. Im Mittelalter waren Almosen die Haupteinnahmequelle der Stadt zur Versorgung der Armen. Reiche Leute hatten damals sogar eine eigene Almosentasche, die sie mit sich führten, wenn sie in die Stadt reisten.


Das sind die Unterschiede zur Spende

Die Almosengabe ist materieller Natur und wird an einen bedürftigen Empfänger entrichtet. Es gibt allerdings Unterschiede zur Spende: Letztere wird nicht nur aus Mitleid getätigt. Genau das ist aber bei der Almosengabe der Fall: Das Mitleid mit den Armen und sozial Schwachen steht als Hauptgrund für die Vergabe im Raum. Eine Spende ist eine freiwillige Zuwendung für einen bestimmten Zweck, welcher religiöser, gemeinnütziger, kultureller oder wirtschaftlicher Natur sein kann.

Auch politische und wissenschaftliche Spenden sind bekannt. Im Glauben jedoch gilt die Almosengabe als Ausdruck der Nächstenliebe, im Islam wird sogar von einer „gottgefälligen Pflicht“ gesprochen. Buddhistische Mönche sind gänzlich auf Almosen angewiesen, sie bestreiten ihren Lebensunterhalt nur dadurch. Im Hinduismus ist die Almosengabe ebenfalls eine religiöse Pflicht, wobei die Situation des Bettelnden als Folge eines früheren Lebens gesehen wird.


Ist das wirklich Nächstenliebe?

Auch wenn die Almosengabe als Ausdruck von Nächstenliebe gilt, ist dieser Akt der Barmherzigkeit doch nicht unkritisch zu betrachten. Der Grund: Der Gebende kann dem Glauben verfallen, dass es ausreiche, ein finanzielles Opfer zu bringen, um ein reines Gewissen zu haben.

Damit wäre das Mitgefühl mit den Bettelnden nicht der Grund, auch das Helfenwollen spielt in dem Fall keine Rolle. Es ginge einzig und allein darum, das eigene Gewissen zu beruhigen. Dabei sind sich die Religionen darin einig, dass der Geist der Nächstenliebe nicht durch das bloße Überreichen einer milden Gabe gefördert werden kann. Vielmehr sei eine gewisse Mühe damit verbunden, anderen Menschen Trost zu spenden und sie nicht nur in wirtschaftlicher, sondern auch in menschlicher und spiritueller Sicht zu unterstützen.

Nächstenliebe gilt als Akt der Liebe und erst danach als Akt der Gerechtigkeit. Das Almosengeben ist in den Augen der Religionsführer sinnlos, wenn die Not eines anderen nur gelindert werden soll, um das eigene Gewissen zu beruhigen. Vielmehr sollte es darum gehen, das, was Gott verteilt hat, sinnvoll und gleichmäßig zu verteilen und das, weil es Gottes Wille ist. So ähnlich sehen es auch die anderen Religionen, wobei das Almosengeben im Islam oder im Hinduismus noch stärker im Fokus steht als im Christentum.

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