Hospitation: Definition, Ablauf und warum sie so wichtig ist

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Wenn nicht dort beschäftigte Personen ein Unternehmen und den dortigen Arbeitsalltag kennenlernen, nennt sich das „Hospitation“. Ein Gewinn für beide Seiten!

Hospitation: Definition und Zielsetzung

Eine Hospitation ist der genaue Einblick in den Arbeitsalltag in einem Unternehmen, einer Einrichtung oder einer Organisation. Der Hospitierende kann die typischen Arbeitsprozesse kennenlernen und sich ein genaues Bild über den jeweiligen Job und die Branche machen. Dies kann die Entscheidung für einen Beruf erleichtern. In vielen Studiengängen ist die Hospitation vorgeschrieben. Dies gilt beispielsweise für das Medizinstudium, wobei die Studenten hier in verschiedenen Abteilungen beispielsweise in einem Krankenhaus hospitieren. Ihnen wird damit nicht nur die wichtige Praxiserfahrung ermöglicht, sondern auch die Wahl eines Fachbereiches erleichtert. Auch Lehramtsstudenten hospitieren in Schulen und nehmen dort am Unterricht teil. Es geht um die Wissensvermittlung, um das Beobachten von Konflikten und deren Lösungen sowie um das Erlernen zielführender Gespräche. Üblicherweise führen die Hospitierenden Protokoll über ihre Teilnahme.

Das Ziel einer Hospitation besteht in einem Einblick in das künftige Tätigkeitsfeld sowie um die Darstellung exemplarischer Situationen innerhalb des Berufs. Auch im Hinblick auf eine spätere Bewerbung in der ausgewählten Organisation, Einrichtung oder in dem betreffenden Unternehmen bietet das Hospitieren die Möglichkeit, die internen Strukturen kennenzulernen.

So läuft die Hospitation ab

Der Hospitierende bewirbt sich ohne oder mit vorhandener Ausschreibung in einem Unternehmen oder einer Einrichtung. Danach bekommt er die Chance, für einen bestimmten Zeitraum als Gast anwesend sein zu dürfen.

Innerhalb der Hospitationszeit können Eindrücke und Informationen gesammelt sowie Wissen angereichert werden.

Für die Dauer des Hospitierens bekommt der Teilnehmer einen Betreuer an die Seite gestellt, der als wichtiger Ansprechpartner bei Fragen aller Art große Bedeutung hat.

Wichtig: Der Hospitierende ist nur Beobachter und kein Mitarbeiter. Er wird nicht im Tagesgeschäft eingesetzt, sondern soll die Gelegenheit bekommen, völlig unabhängig Eindrücke zu sammeln. Damit unterscheidet sich das Hospitieren von einem Praktikum, bei dem es darum geht, aktiv im Unternehmen mitzuarbeiten.

Video: Hospitation – In welchen Situationen die richtige Idee?


Vor- und Nachteile der Hospitation

Während ein Praktikum für das praktische Kennenlernen eines Berufs oder einer Einrichtung relevant ist, handelt es sich beim Hospitieren eher um das Beobachten und das Verschaffen eines theoretischen Überblicks über das Tagesgeschäft. Der Vorteil ist, dass Hospitierende in alle Bereiche des Unternehmens hineinschnuppern können. Sie bekommen zwar einen oberflächlichen Eindruck und können die Unternehmensinhalte oder das Tagesgeschäft in der jeweiligen Einrichtung nicht praktisch ausprobieren. Der Blick von außen ermöglicht aber einen sehr objektiven Eindruck, was überaus positiv ist.

Werden bewusst negative Seiten verschwiegen, die sich zudem eher in der Praxis als bei einem bloßen Beobachten zeigen, wirkt sich das negativ aus. Der Hospitierende bekommt in dem Fall keinen konkreten Einblick in den Beruf oder das Unternehmen und könnte später enttäuscht sein, wenn der Berufsalltag ganz anders aussieht als zunächst vermutet.

Eine Hospitation ist der genaue Einblick in den Arbeitsalltag in einem Unternehmen, einer Einrichtung oder einer Organisation. (Foto: AdobeStock - 633651944 Drazen)

Eine Hospitation ist der genaue Einblick in den Arbeitsalltag in einem Unternehmen, einer Einrichtung oder einer Organisation. (Foto: AdobeStock – 633651944 Drazen)

Hier würde erst ein späteres Praktikum zeigen, wie der Beruf wirklich aussieht, was für Studierende jedoch nachteilig sein kann. Sie hätten auf Basis besseren Wissens vielleicht schon früher einen Studienwechsel in Erwägung gezogen.

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