Letzte-Meile-Logistik: Definition, Aufgaben, Autonome Modelle

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Die letzte Meile stellt den abschließenden Schritt des Warentransports dar und hat den größten Einfluss auf die Gesamtkosten. Die KEP-Branche muss sich intensiv mit diesem Problem auseinandersetzen und nach zukunftsfähigen Lösungen suchen.

Letzte-Meile-Logistik: Definition

Als Letzte-Meile-Logistik wird der letzte Teil des Transportprozesses bezeichnet, bei dem Waren und Pakete bis zur Haustür des Kunden geliefert werden. Dieser Abschnitt bildet das letzte Glied in der Lieferkette. Angesichts des wachsenden Onlinehandels stellt die letzte Meile eine erhebliche Herausforderung für Dienstleister, Logistikunternehmen und vor allem Kurier-Express-Paket-Dienstleister dar. In der Regel machen die Kosten für die letzte Meile etwa zwei Drittel der Gesamtkosten von Paketdiensten aus.

Robotergestützte Zustellung ermöglicht eine effiziente Routenplanung und Paketverfolgung in Echtzeit. Kunden können den Fortschritt ihrer Lieferung genau verfolgen und erhalten eine transparente und zuverlässige Zustellung.

Mit einem vielversprechenden Wachstumsaussichten wird bis 2020 erwartet, dass die KEP-Branche 30.000 zusätzliche Beschäftigte schaffen wird. Diese Branche, die deutsche Kurier-, Express- und Paketdienste umfasst, spielt eine immer wichtigere Rolle für die Wirtschaft und sorgt für Arbeitsplätze sowohl in Deutschland als auch international. Im Jahr 2015 erwirtschafteten die beteiligten Unternehmen einen Umsatz von 17,4 Mrd. Euro.

Die KEP-Studie von 2016, präsentiert vom Bundesverband Paket und Expresslogistik e. V. (BIEK) in Berlin, zeigte einen Anstieg um 4,6% im Vergleich zum Vorjahr.

Die steigende Anzahl der Sendungen im Jahr 2015, die um 5,9% im Vergleich zum Vorjahr zunahm, ist ein Ergebnis des florierenden Onlinehandels. Dieser Trend spiegelt die zunehmende Präferenz der Verbraucher für den bequemen Einkauf von Waren über das Internet wider.

Personalbedarf in der Letzte-Meile-Logistik: Möglichkeiten für Jobwechsler

Gemäß Informationen des Bundesverbandes Internationaler Express- und Kurierdienste (BIEK) eröffnet der expandierende KEP-Markt vielfältige berufliche Perspektiven in unterschiedlichen Wirtschaftszweigen. Im Jahr 2015 waren insgesamt 209.400 Personen bei KEP-Dienstleistern beschäftigt, was einem Anstieg um 6.200 Personen im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Zusätzlich dazu arbeiteten 116.800 Beschäftigte in Vorleistungsunternehmen, die mit der KEP-Branche verknüpft sind. In ganz Deutschland sind also 326.000 Erwerbstätige von der KEP-Branche abhängig, was der Bevölkerungszahl von Bielefeld entspricht.

Florian Gerster, der Vorsitzende des Bundesverbands Internationaler Express- und Kurierdienste (BIEK), äußerte im Jahr 2015 seine Zuversicht hinsichtlich des Personalbedarfs in der KEP-Branche. Er prognostizierte, dass bis zum Jahr 2020 etwa 30.000 Menschen in der Branche benötigt würden. Diese Erfüllung des Personalbedarfs stellte eine bedeutende Aufgabe dar und bot gleichzeitig zahlreiche Chancen für Menschen, die in Deutschland nach neuen Perspektiven suchten. Gerster hob zudem die gesellschaftliche Verantwortung der KEP-Branche bei der Bewältigung dieser Aufgabe hervor.


Durchbrüche in der Letzte-Meile-Logistik: Innovationen für eine verbesserte Kundenbetreuung

In Deutschland setzen KEP-Dienstleister verstärkt auf nachhaltige Stadtlogistik, wobei sie die „letzte Meile“ der Zustellung besonders berücksichtigen. Sie investieren aktiv in umweltfreundliche Alternativen zu herkömmlichen Lieferkonzepten.

Zukunft der Paketzustellung: TH Nürnberg, DPD und GLS erforschen neue Transportoptionen im Feldversuch

Die Technische Hochschule Nürnberg führte im April 2016 in Kooperation mit DPD und GLS einen Feldversuch durch, bei dem die Verwendung von Mikrodepots und Lastenrädern als umweltfreundliche Lösung für die letzte Etappe der Lieferkette untersucht wurde. DPD und GLS waren für die Bereitstellung der zentralen Container, Fahrzeuge und Immobilien verantwortlich, während die Sendungen mithilfe von Lastenrädern oder Sackkarren an die Kunden geliefert wurden.

Quelle: www.dpd.com


Effizienter Einkaufsservice: Autonome Warenkörbe optimieren Letzte-Meile-Logistik bei REWE

Die Last-Mile-Logistik von REWE wird durch ein KI-gesteuertes Lieferbot unterstützt, das die bestellten Produkte direkt an die Haustür liefert. (Foto: REWE.)

Die Last-Mile-Logistik von REWE wird durch ein KI-gesteuertes Lieferbot unterstützt, das die bestellten Produkte direkt an die Haustür liefert. (Foto: REWE.)

REWE führt die letzte Meile im Bereich der Online-Bestellung und Lieferung von frischen Lebensmitteln und Haushaltsprodukten in Deutschland an. Seit über sieben Jahren ist der REWE Lieferservice in Hamburg eine etablierte Größe. Jetzt startet das Unternehmen den Einsatz der ersten autonom fahrenden „Warenkörbe“ in Hamburg-Eimsbüttel und erregt damit die Aufmerksamkeit der Passanten. In Zusammenarbeit mit dem TÜV Süd, der Stadt Hamburg, „Cartken“ und „LastMile“ wird REWE den Einsatz von bis zu drei autonomen Lieferfahrzeugen für einen Testzeitraum von drei Monaten durchführen.


Innovative Zustellstrategie: UPS nutzt zu Fuß und mit dreirädrigem E-Bike das Hamburger Modell

In der Hamburger Innenstadt sind seit 2012 UPS-Lastenräder im Einsatz, um die Paketzustellung auf der letzten Meile nachhaltiger zu gestalten. Dank der dreirädrigen E-Bikes werden schädliche Emissionen reduziert, was positive Auswirkungen auf die Umwelt in städtischen Gebieten hat. UPS hat in Hamburg im Rahmen des City-Logistik-Projekts vier Container aufgestellt, um die Pakete vorübergehend zu lagern.


Aufgaben für die Letzte-Meile-Logistik

Bei der Planung von Touren steht die Minimierung des Aufwands für die Zustellung im Fokus. Ein bedeutendes Problem bei der Zustellung an Endverbraucher ist das Nichtantreffen von Empfängern, was zu wiederholten Zustellversuchen führt. Um dieses Problem zu mildern, gibt es alternative Zustelloptionen wie Paketshops, Packstationen und Paketschließfächer. Außerdem müssen Paketdienste mit starken saisonalen Schwankungen umgehen können, insbesondere während des Weihnachtsgeschäfts, wenn sich die Paketmengen im Vergleich zum normalen Betrieb mehr als verdoppeln können.

Angesichts des wachsenden Paketvolumens und der Herausforderungen des Verkehrsaufkommens in städtischen Gebieten könnte die Nutzung von Logistikdrohnen eine mögliche Zukunftsperspektive für die Warenzustellung bieten. Durch eine gezielte Tourenoptimierung könnten die Drohnen ihre Flugrouten regelmäßig an neue oder wechselnde Verkehrsströme anpassen.

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