Als Opportunismus wird eine menschliche Eigenschaft bezeichnet, die mit veränderten Meinungen einhergeht. So ist er erkennbar! Heute eine andere Meinung als gestern? Morgen wird das Verhalten, das heute als normal galt, geändert? Hier liegt Opportunismus vor, bei dem der Mensch eigene Prinzipien und Verhaltensweisen zu eigenen Gunsten ändert.
Opportunismus und seine Bedeutung
Wer bereit ist, sich immer wieder zu ändern und das eigene Verhalten an bestimmte Situationen anzupassen, ist nicht immer einfach nur flexibel. Werden diese Veränderungen stets vorgenommen, um selbst einen Vorteil zu haben, spricht man von „Opportunismus“. Dieser Begriff ist negativ belegt und bedeutet, dass sich jemand an gegebene Situationen anpasst, um selbst als Sieger dazustehen oder einen eigenen Nutzen ziehen zu können. Die Tatsache, dass eine Entscheidung oder Verhaltensweise persönlich günstig sein kann, scheint wichtiger zu sein als die eigenen Prinzipien und Werte.
Sprachlich leitet sich der Opportunismus von „opportunus“ aus dem Lateinischen ab. Dies bedeutet so viel wie „günstig“ oder „geeignet“. Dabei ist es für andere Personen häufig mit negativen Auswirkungen verbunden, wenn jemand entsprechend den Kriterien des Opportunismus handelt, denn deren Belange oder Regeln gelten nicht bzw. spielen nur eine untergeordnete Rolle.
Opportunisten sind im allgemeinen Sprachgebrauch auch als „Wendehälse“ oder als Menschen, die „ihr Fähnlein nach dem Wind richten“, bekannt. Sie treffen Entscheidungen nur nach Nützlichkeitserwägungen, wobei der Nutzen hier stets auf der eigenen Seite liegen soll.
Daran ist ein Opportunist erkennbar
Es ist nicht schwer, Opportunismus zu erkennen, da es einige typische Verhaltensweisen dafür gibt:
- Änderung von Verhalten und Meinung: Opportunisten verhalten sich in einzelnen Situationen stets anders, sodass der Anschein erweckt wird, hier stünde ein anderer Mensch. Das eigene Verhalten wird an die Erwartungen einer Gruppe oder des Gegenübers angepasst, um negative Auswirkungen zu vermeiden. Dadurch wirken diese Menschen oft sehr charmant und anziehend. Gleichzeitig sparen sie selten mit Komplimenten. Zudem stimmen sie häufig der Meinung anderer aus der Gruppe zu, statt eine eigene Ansicht zu vertreten.
- Keine festen Prinzipien: Prinzipien und Werte sind für Opportunisten weniger wichtig. Sie äußern diese zwar oft lautstark, doch schon morgen können ganz andere Werte wichtig sein. Sie erzählen etwas anderes als sie leben, wechseln ihre Ansichten von Situation zu Situation. Sie vertreten die Meinung, dass der Zweck die Mittel heilige. Damit ist allerdings auf diese Menschen kein Verlass und wer denkt, sie würden anderen Leuten den Rücken stärken, irrt sich gewaltig.
- Erfolg: Viele Opportunisten haben großen Erfolg, weil sie in der Lage sind, sich ständig anzupassen. Sie wissen, wo sie ihre Meinung vertreten können und wo sie diese einer anderen Meinung unterordnen sollten. Sie erscheinen damit als willfährige Anhänger und laufen mit der Masse mit. Opportunisten fallen nicht negativ auf.
Opportunisten im Alltag: Bekannte Beispiele
Die wohl bekanntesten Opportunisten dürften in der Politik zu finden sein. Viele Politiker sind bekannt dafür, heute etwas anderes zu erzählen als morgen und gleichzeitig wieder anders zu handeln. Sie sind in jeder Beziehung anpassungsfähig, was sie sehr unzuverlässig macht. Gleichzeitig sagte schon Helmut Schmidt: „Opportunismus ist zum Kotzen, aber er ist kein Monopol der Politiker.“ Menschen, die Erfolg in der Wirtschaft haben möchte, verhalten sich häufig opportun. Auch ein geschickter Verkäufer agiert derart und „schmiert dem Kunden Honig um den Mund“, um die angepriesenen Produkte zu verkaufen.